MARIO BATKOVIC – s/t (CD)

Wer alles zu kennen glaubt, wird überrrascht. Das Akkordeon ist ein dunkles Instrument, zu Unrecht hält es für volkstümliche Musik her. Der Schweizer ist fern jeder beschaulichen Heimatklänge, nahe ist ihm die Avantgarde: wie einem Harmonium entlockt er seinem Instrument abgrundtiefe, lang schwellende Drones und repetitive, schwebende Melancholismen, die die Pattern von Minimal Music a la Terry Riley mit moderner Klassik zu tiefen Brunnen von Traurigkeit und übersprudelnder Dunkelheit werden lassen. Wie lichtferne Bergmassive sind seine Tracks schroff, scharfkantig und unwirklich: Moll ist die Farbe, die er nie verlässt. Seit Jahren schreibt er Filmmusik, es müssen Filme überwältigender Archaik sein. Hätten 16 Horsepower rein solistische Akkordeonsongs gespielt, wären sie so wie diese hier. In der Reihe von Colin Stetson, Earth, Stephen O´Malley, Aidan Baker oder Lubomyr Melnyk. Unvergleichlich. *Invada