WILD BEASTS – boy king (CD, LP Vinyl)

Diesmal ist schon so manches anders. Die wilden Biester durchstreifen die Nächte, dringen in verschwitzte Kellerclubs vor und wirken dabei irgendwie fast entfesselt. Stilistisch gelöst von allen Vorgaben, ästhetisch befreit. Dabei stecken sie zusammen mit John Congleton in einem eigentlich entschlackten Soundgewand, das auf dem exzellenten Punch der Metropolenbeats der Drums aufbaut, bei genauer Betrachtung aber doch gar nicht so elektronisch ist wie es klingt. Genau dieser Schein macht das fünfte Album der Briten zu etwas besonderem, neuem. Sie sind besser fassbar, was auch daran liegen mag dass sich Thorpe´s Stimmfarbe sich den Surroundings mehr unterordnet und Fleming ebenfalls zu hören ist. Diese Stimmdualität bestimmt das Prisma wechslender Atmosphären mit und lässt die Wild Beasts hier in einem urban-neonlichternen Glanz schillern. Überhaupt sorgen Gegensätze für den entscheidenden Thrill ihres metrosexuellen arty Dance-Pop mit dezidiert eingesetzten, geschmeidigen Gitarren, pushenden Drums, angezerrt wirbelnden Bässen und schillernden Synthies, süsslichen Gesängen und Release-Momenten. Ein Switch in Richtung Disco, der der Band tatsächlich gut steht und das Album zu einem echten Sommernachtshighlight macht. *Domino