ROBERT PLANT – carry fire

Das 2.Album der Ausnahmestimme mit seinen Sensational Shape Shifters ist nach dem Debüt von 2014 weiterhin weit weg von Led Zeppelin. Anders ausgedrückt: als 1974 der Übertrack "Kashmir" erschien, war dies wie ein Vorgriff auf den Herbst seiner Karriere. Die orientalischen Folksongs, die schon mit Jimmy Page bei "No Quarter" vorexerziert wurden, ergeben wie beim Vorgänger einen hypnotisch akzentuierten Desertrock, wie er auch bei Tinariwen und anderen gespielt wird. Doch Plant wäre nicht Plant, wäre da nicht seine immer noch beindruckende Stimme und sein Gespür für hervorragende Musiker wie Billy Fuller (Beak) am Bass, Keyboarder John Baggot oder Dave Smith an den Drums, der filigran zwischen Orient und Okzident aufspielt. Als Gäste Chrissie Hynde und Violinist Seth Lakeman, der gleich 3 der 11 Tracks bereichert. Wunderbares Kollektivalbum, mit dem der mittlerweile 69jährige wie beim Vorgänger beindruckend relaxtes, doch immer intensives Neuland gewinnt. *Nonesuch