RUSSIAN CIRCLES – blood year (CD)

Ihr gewaltiges Haupt hebt ein siebtes Mal die 2004 in Chicago gegründete Formation und unterstreicht ihren Ruf als Meister der Postrock-Grandezza. Es ist weniger (aber auch...) eine explorative Unternehmung als ein Ausrufezeichen, das das Trio mit diesem Album setzt. Dabei geht es RC nicht wie so manchen ihrer Kollegen nur darum, Schönheit durch Kontraste zu schaffen, sondern es scheint so, als ob sie die Unruhe und das Unbehagen unserer Gegenwart in instrumentalem Songwriting einfangen wollten, wofür sie idealerweise Kurt Ballou bei der Aufnahme und Steve Albini beim Mix hinzuzogen. Der Punch der War Machine-Drums von Dave Turncrantz gekoppelt an die massive Kraft der Gitarrenriffs von Mike Sullivan und den unterschwelligen Druck des Bass von Brian Cook erzeugt ein ums andere Mal innerhalb jeden Songs gewaltige innere Aufgewühltheitszustände nach Sicherheitsgefühl bei jedem Songanfang. Ein dunkel-dramatisches Postrock-Meisterwerk mit bisweilen auch stärker zutage tretenden metallischen Legierungen und einer narrativen Kraft, die weit über das klassische Laut- und Leise-Spiel hinausgeht, sondern auch mit Verzerrungs- und Druckzuständen hantiert. *Sargent House