V/A – pop ambient 2019
Bum Bum Bum. 25 Jahre Kompakt Wenn ein Musiklabel, das seine inhaltliche Ausrichtung im Wesentlichen auf den anfangs als schnelllebig und vor allem kurzlebig apostrophierten hype Techno setzt, nach 25 Jahren in jeder Beziehung immer noch voll im Saft steht, dann zeigt das zwei Dinge: Das erstens mittlerweile jeder bemerkt haben dürfte, dass Techno eben kein kurzftristiger hype ist, sondern vielmehr ein vielschichtiges, ernstzunehmendes Genre, das sich ebenso wie RocknRoll oder Schlager fest in der Musikgeschichte etabliert hat. Und zweitens, dass Kompakt nie nur ein reines Technolabel war und ist, sondern ein nach vielen Seiten aufgeschlossenes Experimentierfeld, das sich von Anfang an der Grenzüberschreitung und dem musikalischen Erfindungsreichtum verschrieben hat. Über die Jahre wurden unter dem Kompakt-Signet etliche Subgenres, Konzeptreihen und Crossoverwagnisse auf Basis der unverhandelbaren geraden Bassdrum around the world und wieder zurück geschickt. Eine der wohl schönsten und nachhaltigsten Konzeptreihen dürfte wohl die bassdrumfreie Pop Ambient-Serie sein, die ich als Kompakt-Altvorderer nach wie vor die jährliche Freude habe, zu kompilieren. Dabei hat sich über die Jahre aus dem anfänglichen Bedürfnis der seit den frühen 90er Jahren in den sogenannten Chilloutrooms grossräumiger Technoclubs, Lounges und Muzakkneipen entstandenen Entspannungsmusik etwas entgegenzusetzen, eine eher von Pop-Eleganz, Diskurs und Hedonismus beseelte, eigene Spielart ambienter Musik, eine vielschichtige programmatische Musik mit hohem Widererkennungswert entwickelt. So hatte ich auch im Jubiläumsjahr einmal mehr die Qual der Wahl, aus den aus aller Welt kommenden, grossartigen Klangpreziosen guter alter sowie neuer Freunde die subjektiv besten zu einem homogenen Hörerlebnis zusammenzuführen. Dabei ist mir immer sehr wichtig, einerseits den Erwartungen der treuen Hörerschaft im Bezug auf Traditionsverpflichtung gerecht zu werden und andererseits auch immer möglichst viele Mikrofacetten, Varianten und Einflüsse angrenzender Stile und Universen aufzugreifen. Innovativ und verbindlich. Konspirativ und weltoffen. Auch wenn der Überbegriff Ambient, für eine Kompilation die sowohl Aspekte von Neuer Klassik, Atonalität und Kunstmusik mit den allerschönsten Seelenkitschklangwelten zu vereinen sucht, zu eng gefasst ist, so hilft er doch bei der notwendigen Orientierung im besten Sinne. Ebenso wie die Tradition gewordenen, wunderschön abstrakt-floralen Kunstblumenwelten der von Veronika Unland gestalteten Cover, die ein ums andere Jahr auch die Augen in Verzückung versetzten. Auch wenn jede Kompilation sich aufs Neue an den relevanten Fragen zeitgemässer Diskursmusik abarbeitet, so ist der erhabene Moment am Ende doch der, in dem sich alles zu Gunsten eines höheren, kosmischen Hörerlebnisses, im wahrsten Sinne des Wortes in ambiente Luft auflöst. 13 Tracks von Gregor Schwellenbach, Schien immer, Bluebird, Coupler, Max Würden, Kenneth James Gibson, Thomas Fehlmann, Leandro Fresco, Triola, The Black Frame, Yui Onodera u.a. *Kompakt
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