BARDO POND – under the pines (CD)
26 Jahre Bardo Pond. Das 5 köpfige Kollektiv hat eines ihrer stärksten Alben der Karriere vorlegt, in dem die ganze Alchemie ihres wunderschönen, atonalen Sounds voll zur Geltung kommt: 6 Tracks am Rande des weissen Lichts. Kann man diese abstrakten, heavy verzerrten, ätherischen, noisigen, schweren "Transcendental Rock"-Ausbrüche überhaupt beschreiben oder sie nur über sich hereinbrechen lassen? "Under the Pines" ist eines der poetischsten Alben ever geworden. Isobel Sollenberger schwebt mit ihrer eigenwilligen Phrasierung kongenial und diametral wie ein Schwan über diesem Maelstrom von ultraheavy verzerrten Gitarren, die J. Mascis vor Neid erblassen lassen; eine Flöte spielt eine leichtfüssige Melodie, der unglaubliche Drummer Jason Korkounis wirbelt zwischen Jazz und Krautrock und alles drängt und drückt wie eine brennende Rakete nach vorne. Ein Hit ist der Opener "Crossover" mit seinen 5 Minuten: einer der "favorites in future times". Die 11 min. von "Out of reach" sind genau das: unerreicht zwischen "Cosmic Postrock" und Krautdronespacerock. Das Titelstück beginnt mit akustischen Freefolk und steigert sich unerbittlich. Denn aus all dieser hypnotischen Feedbackverzückung schälen sich mantrische Hooks und entfesseln sich Melodien zu Freerock-Poesie am Rande des Universums. Ein Kritiker schrieb, sie seien "somewhere between John Cages silence on 433 and Japanese noisenik Merzbows total ear splitting cacophony". Man füge noch alle Musik des Unterbewussten mit Mitteln der Experimental-Rockmusik an und landet bei Bardo Pond. Überwältigend! *Fire