MESSER – kratermusik (CD, LP Vinyl)

*** Ein Album, das mit entsprechendem, Post-Punk und New Wave-beeinflusstem Gitarrensound und einem ebenso grandios klingenden, zwischen New Wave und White Funk großartige Figuren vollführenden Bass den untergrundigen Sound der 80er aufgreift und in die Gegenwart überführt. "Kratermusik" geht weiter als die Vorgänger, wuchert tiefer und begibt sich auf eine schärfer konturierte Expedition mit Weitblick und hoher Dichte und Detailreichtum. Messer wechseln gekonnt auch in Modi wie Dub, Ska, No Wave, Funk-Punk und Krautrock und Neue Deutsche Welle in der Post-Punk-orientierten Ausführung. Hendrik Otremba´s Texte bestehen aus Szenen mit wechselnden Figuren, zusammengehalten von einem Einband, einer Motivwelt, einem Sound, der dieses Mal dicht, aber umso detaillierter ausfällt. Ein Gefühl von Unheimlichkeit und eDringlichkeit, aber auch verspielter Ambivalenz durchzieht das Album. Auch Gäste sind dabei wie Pola Lia Levy, von Dews im erst sachten, dann zunehmend mitreißenden "Im falschen Traum" und auch im Space-Dub-Finale "Am Ende einer groszen Verwirrung" mit Joachim Franz Büchner in beherztem Singsang. Klasse auch der keifende englischsprachige Kurzauftritt von Mille Petrozza von der Thrash Metal-Band Kreator im Wave-Epitaph "Grabeland". Messer bleiben fragend und suchend, gerade wenn es um Krieg und Frieden oder die Zukunft des Planeten geht, doch auch ihren eigenen Zyklen verpflichtet, befinden sich in ständigem Übergang: Metaphern nie ganz auflösen, Motive immer neu ausleuchten, Sounds nochmal anders aufeinander beziehen. *Trocadero