ARABROT – norwegian gothic (CD, LP Vinyl)

An dieser Band führt kein Weg vorbei. Eine einerseits bekannte Welt, andererseits in ihrer inhaltlichen Zusammensetzung immer wieder massiv überraschende Welt offenbaren die Norweger Årabrot auf ihrem irre guten, höchst abwechslungsreichen 9ten Album. Die Stimme des auch als Gitarrist in Erscheinung tretenden Kjetil Nernes changiert zwischen Gebrochenheit und Lament, New Wave-Düsterboyhaltung, Postpunk-Appeal und einer grandiosen stimmlichen Standfestigkeit, die durch verschiedene Schattierungen der Dunkelheit verweist. Der Albumtitel paßt da wie die Faust aufs schwarz geschminkte Auge, grandios der Sound des klirrenden, für Rock-Grooves sorgenden Bass und das wuchtige, aber auch virtuose Schlagzeug zu den unterschiedlich verortbaren Schieber-Gitarren-Riffs mit gleissendem Unterton im oft hart rockenden, auch mal americana-infizierten Dark-Alternative-Rock-Look, die auch von psychedelischen Skandi-Orgelklängen auf manchmal spacigen Flügen flankiert werden. Eine grandiose, sprachlos machende, vielseitige wie höchst amüsante, glücklich machende Mischung, die den Sound von 10 Jahren Årabrot auf einem Album verkörpert und mit einem typisch norwegischen, schwer fassbaren, weil u.a. von Fin-de-Siecle-Dekadenz, Surrealismus und ein paar Schlucken alter deutscher Philosophie angereicherten Gothic-Rock-Touch beeindruckt, zu dem auf ihre Weise mit meist hörbar zuordenbaren Beiträgen die exqusite norwegische Musikergästeliste beigetragen hat, die u.a. Lars Horntveth (Jaga Jazzist), Tomas Järmyr (Motorpsycho), Anders Møller (Turbonegro, Ulver) und Massimo Pupillo (Zu) umfasst. *Pelagic