Unsere Label

Flight 13 Records, das ist nicht nur einer der ältesten Indie-Schallplatten-Mailorder Deutschlands, sondern von Anbeginn auch ein feines Schallplattenlabel, was inzwischen weit über 100 Releases rausgedonnert hat. Genaugenommen begann Tom das Label im Jahr 1986 unter dem Namen Weed Productions (haha) aus einem Freiburger Keller heraus, um die nicht wenigen Freiburger Bands aus dem eigenen Umfeld auf die Bildfläche zu hieven. Die Anfänge bildeten damals Bands wie Scarecrow (mit dem Labelchef selbst am Gesang), Beyond Sad, It, Venus Prayer, Perfect Crime und die semi-legendären Fleischlego. Nach und nach kamen auch "internationalere" Bands dazu, etwa Dr. Paranoise aus der Schweiz, oder Stick Farm aus Vancouver/Kanada, ökonomisch gesehen blieb das Label aber obskur und eher Hobby als Release-Maschine. Wie bei den meisten DIY-Labels stand zu keinem Zeitpunk etwas anderes als die Leidenschaft im Mittelpunkt, gute Bands unter die Leute zu bringen, egal wie vielversprechend ein Release auch sein mag. Mit dem von Ingo kurartierten Ritchie Records entstand über die Jahre ein nicht minder qualitatives Sublabel mit breiterem Genre-Fokus.

Mitte der 1990er schließlich errangen Labelbands wie die Boxhamsters, Lombego Surfers aus der Schweiz, und die aus den Pfälzer Legenden Walter Elf und Spermbirds hervorgegangene Pop-Punk-Band Kick Joneses deutlich mehr Aufmerksamkeit, und auch hier war die persönliche Freundschaft und Verbundenheit zwischen Künstlern und Labelmacher wichtiger als Businesspläne und Flipcharts. Das Label wuchs durch Vinyllizenzen für international gefragte Bands wie Terrorgruppe, NRA (NL), Human Alert (NL) oder Bottom 12 (CDN), sowie u.a. Die Goldenen Zitronen, Aeronauten oder Jens Friebe via Ritchie Records. Aber ausgegraben wurden auch weiterhin wahre Schätze, etwa die von Anfang an bei Flight 13 veröffentlichenden Altpunx Oiro aus Düsseldorf, die mit ebenjenen verwandten Joseph Boys, oder kleinere Bands wie Hi Tereska und Van Norden. Und auch die eigenen Haustür wurde nie aus den Augen verloren, weshalb regionale Bands wie Schalko, Das Blanke Extrem, No Authority, Maladroits, Leopold Kraus Wellenkapelle oder Seducers selbstverständlich auch in die Labelfamilie aufgenommen wurden. Egal ob limitierte farbige 7" EPs, oder aufwändige Longplayer, Flight 13 war nie auf Formate oder Genres eingeschossen, und ist auf die Weise zu einem der langlebigsten Indie-Labels Deutschlands geworden, womit die Macher selber nun beim besten Willen nicht gerechnet hatten.