EXITS TO FREEWAYS – spilling drinks, spelling names (CD)

Drei sympathische Jungs aus Hamburg spielen ultrahektischen, drängenden Postcore mit ordentlich Schmackes; sie stellen den/die HörerIn vor die Aufgabe zuzuhören, durchzuhalten oder zwingen sie wegzulaufen. Sie sind fordernd und unbequem und können doch versöhnen. Ihr Debüt ist kantig, nervig, melodisch, hektisch, wehmütig und trotzdem homogen. Dann kreiselt die Gitarre gleich einem hektischen Insektenschwarm, hechelt der Bass, scheint das Schlagzeug koffeingetrieben. Dort hinein, in dieses Virtuositätenkabinett, schmuggeln sich Melodien die nicht nur eine Verschnaufpause verschaffen sondern erneut überraschen. Den eines ist klar: Sie sind unberechenbar! Glaubt man den roten Faden gefunden zu haben, wird man schnell eines Besseren belehrt. Unerwartete Breaks stellen ihre Songs ständig auf den Kopf. Ist das hier Post-Rock, noch Punk oder schon Indie? Selten war eine Genre-Einteilung so egal. Klar ist, das Trio versteht es seinen vertrackten und treibenden Emo-Math-Rock-Sound auf den Punkt zu bringen und trotzdem halten sie die Balance, für die Mädels nicht zu hart, für die Jungs nicht zu Sissie - da kann eigentlich nichts schiefgehen. Irgendwo zwischen At the Drive In, Victims Family, Blackmail und And you will know us by the trail of Dead. Wir sagen - Glückwunsch zu dem Mut und dem grossen Wurf. *Noisolution