SANKT OTTEN – lieder für geometrische stunden (CD)

Und wieder von Osnabrück zu den Sternen. Die Konsequenz des seit 1999 aktiven Duos, an ihrer zeitlosen Krautelektronik festzuhalten, kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Im Ausland bekannter als hierzulande, präzisieren Stephan Otten und Oliver Klemm mit jedem Album ihre Vision von "Kosmischer Tristesse", in der Melancholie und Hypnotika zusammenfinden, wie bei keiner anderen Band. Album Nr.11 lotet die Schönheit analoger Synthies, gleitender, modifizierter Bass/Gitarrenfiguren und moderner Motorik in Perfektion aus: der Opener "Sentimentale Sequenzen" ist ein Post-Tangerine Dream-Hit in Moll, der epische Track "Wer trifft schon immer den Ton" ist mit maschinenhaften Chören beinahe schon Jazz und Ambient und "Du hast dem Schicksal die Show gestohlen" ist motorischer (Post)-Rock in Harmonia-Tradition. Nicht nur die Titel sind wie immer wundervoll ironisch, auch die Musik ist Postmoderne in Perfektion, wobei Sankt Otten mittlerweile viel mehr sind als die Bewahrer einer Tradition, sondern als Referenzpunkt für experimentelle Elektronika gelten. *Denovali