DEEFAIT – s/t (LP Vinyl)
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Irgendwo zwischen Krautrock, Noise Rock, zerfallender Psychedelia und heidnischem Proto-Punk macht Dééfait Musik wie ein Ritual: in Trance, in Wiederholung, ohne Sicherheitsnetz. Von den chaotischen Arterien Mexikos bis zu den Kellerlokalen der Pariser Vororte formt Dééfait Noise-Rock in einem Zustand atemloser Spannung. Ihre selbstbetitelte Debüt-EP ist ein Noise-Ritus: eine Wand aus Gitarren, beschwörenden Percussions und besessenen Stimmen. Der Sound verdreht sich, wiederholt sich, dehnt sich aus, bis zur Erschöpfung und Ekstase. Dééfait wurde 2023 gegründet und vereint die Brüder Valero (Lucas an der Gitarre; Pablo, ex-Pays P, am Schlagzeug), Enir Da (Bass Temir Alcy, Dali Muru & the Polyphonic Swarm), Grégoire Couvert (Gitarre) und Riki Lara, einen in Mexiko geborenen Sänger und Performer, dessen gesungene, geflüsterte und geschriene Texte abwechselnd auf Englisch, Spanisch und Französisch sind. Seit 2024 in der Pariser Underground-Szene aktiv (La Mécanique Ondulatoire, Le Cirque Électrique, Nouveaux Sauvages), erzeugt Dééfait eine rituelle Spannung, körperlich, fast halluzinatorisch. Keine Refrains, keine beruhigenden Melodien, nur ein dichter Klangfluss, der sickert und vibriert. Diese Debüt-EP, die im Dezember 2025 bei Ici, d'ailleurs (Zëro, Matt Elliott, Bruit Noir) erscheinen soll, umfasst sechs lange Tracks, die an heidnische Litaneien erinnern. Sechs ausgedehnte Stücke, die einen besessenen Monolog bilden, als wäre eine Kamera in einen brennenden Körper geschlüpft. Alles keucht. Alles läuft über. In We Love Each Other So Much That We Won't Belong To Any Species Anymore überschreitet die Liebe erwartete Formen und wird zu einem organischen Pakt, einem Ritual des Abschieds von der Spezies: „Schneide mich, wie du willst, entfache dein Feuer“, „Wir kratzen an der Blutsverwandtschaft / Wir gehören keiner Spezies mehr an.“ Ein Aufruf zu Ekstase und Trance. Die EP bewegt sich durch instabile Zonen, in denen sich Begierde, Opferbereitschaft und Entfremdung wie Schlangen auf Acid verflechten. Molokh ì singt ein Opferlied für eine fleischfressende Gottheit, zwischen abgetrennter Zunge und chemischem Körper. In Bondbondbond verflechten sich Stimmen und suchen einander in einem delirierenden, sinnlichen Chiaroscuro, in dem Lust in Zwang umschlägt. Alether live-explosiv, vielleicht das kraftvollste Stück, sprengt alle Rahmen: krampfhaftes Tanzen, besessene Rhythmen, Gitarrenwellen. Ferreri, cook for us beschließt die EP als dunkle Farce, in der Worte gekaut und wieder ausgespuckt werden, als würde eine überfütterte Welt verdaut. Aufgenommen im DIY-Chaos und gemischt als rohes Werk, fängt die Platte Dééfaits elektrische Entladung in ihrer reinsten Form ein. Schmutzig, viszeral, besessen. Denkt an Terminal Cheesecake, Boredoms, Nick Caveera Birthday Party auf Acid; CAN auf einem Autopsietisch aufgespießt; einen Giallo unter Stroboskoplicht. 6 Songs. Ici D´Ailleurs
