KREISKY – adieu unsterblichkeit (CD, LP Vinyl)

Nach zuletzt Annäherungen in Richtung Pop auf "Blitz" (2018) und der fast schon optimistischen Coming-of-Age-Platte "Atlantis" (2021) eine fast schon 180 Grad-Wendung zurück zum rotzigen Noiserock ihrer frühen Tage, und zumindest eine finstere Songsammlung. Laut trümmert der Bass, die Gitarre lautmalert noch lauter, hart puncht das Schlagzeug und Franz Adrian Wenzl fordert selbstbewusst Gott in "Geh mir aus der Sonne" auf, die Berge weg zu schieben und sich zu zeigen. Die Songs bilden Momente der bitteren Erkenntnis ab, dunkle Geheimnisse, Epiphanien des Schlechten, sind Kipppunkte ins Böse. "Was ist das für eine Welt“ aus dem gleichnamigen TV-Tatort (in dem die Band auch zu sehen war) über den Kannibalen-Torch-Song "Fressen" bis zum Radspur-Roadmovie "Die Pedale", der in zwei Minuten monolithischer Wucht endet. Das Album ist eine Reise ins Herz der Finsternis und damit, wenn man so will, kathartische Musik zur verschissenen Zeit. Einmal mehr begeistert es, wie Kreisky angespitzten Kunst-Rock, existenzielle Inbrunst und verbale Giftigkeit auf eine so überwältigende Art vereinen, dass sie dem säkularisierten Musikfreund die Sonntagsmesse ersetzen. Kreisky 2025, das ist eine einzigartige und unersetzliche Band am Höhepunkt ihrer Kunst. *Wohnzimmer










