LIFEGUARD – ripped and torn (CD, LP Vinyl)

Die beiden bereits erschienenen EPs deuteten es schon an, doch das Debütalbum der aus der gleichen DIY-Szene wie Horsegirl stammenden Band aus Chicago lässt alle Herzen von dissonantem 90er-Indie-Rock und Noiserock höher schlagen. Das aus Asher Case (Bass, Baritongitarre, Gesang), Isaac Lowenstein (Schlagzeug, Synthesizer) und Kai Slater (Gitarre, Gesang) bestehende Trio schnurrt exzellent, schliesslich spielen sie seit ihrer Highschool-Zeit zusammen. Die drei verstehen es bestens, laute, schräge und direkte verzerrte Gitarrenriffs in spannenden, kurzen Songs explodieren zu lassen und sie mit melodischen Vocals zu kombinieren. Die Gitarre wird dabei oft bis aufs Skelett entschält und agiert auch mit Feedbackmomenten und einem punkigen Gestus, andererseits sitzen die Gesangs-Hooklines poppig auf dem räudigen Sound auf und schenken den einzelnen Songs Wiedererkennungswert. Power-Pop, Post-Punk und auch Dub (z.a. B in "Under your Reach") sowie experimentelle Klänge haben die drei offensichtlich beeinflusst auf dem in Chicago mit dem Produzenten Randy Randall (No Age) aufgenommenen Album, das die überwältigende Power ihrer Live-Shows spiegelt und das Gefühl und die Energie von Hauspartys und dicht gedrängten Räumen heraufbeschwört. *Matador