PASCAL PINON – sundur (CD, LP Vinyl)

Bei aller Sympathie für das auch schon auf ihren ersten beiden Alben verwendete kleinteilige Instrumentarium gelingt den isländischen Indie-Folk-Zwillings-Schwestern Ásthildur und Jófríður Ákadóttir mit dem 3ten Album ein Schritt gen eines Songwritings mit höherem Erinnerungswert, wie z.B. bei "53". Anders gesagt: innerhalb ihres experimentellen wie fragilen Lo-Fi-Folks ist es ihnen gelungen, ihren ohnehin schon reduzierten Miniaturen einen noch filigraneren Touch und mehr Griffigkeit zu verpassen. Intimer Charme trifft auf immer wieder auch Exaltiertheit im kleinen Sinne, wenn die Stimmen innerhalb der mit Strophen und Refrains oft klassisch aufgebauten Songschemen melancholische Leidenschaft verbreiten, das gelingt formidabel innerhalb ihrer weird-folkigen, aber nicht immer so heimeligen Songs, in denen es mal scheppert oder wabert, meist aber fliesst. Es ist das bislang tighteste und reifste Album der beiden erstmals getrennt voneinander lebenden Schwestern, die hier englisch oder isländisch singen und in ihrer Stimmfarbe irgendwo zwischen Emily Jane White und Björk unterwegs sind. "Sundur" bedeutet übersetzt "getrennt": Während Jófríður mit Samaris um den Globus reiste, begann Ásthildur in Amsterdam ihr Klavier- und Kompositionsstudium. *Morr