TON STEINE SCHERBEN – live at rockpalast (CD)

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"Wenn die Nacht am tiefsten ist, ist der Tag am nächsten", Titelsong der dritten Ton Steine Scherben LP aus dem Jahr 1975, steht musikalisch und textlich für eine Kehrtwende in der Karriere der deutschen Rockband. 1970 in Berlin gegründet, gehörten sie zu den ersten, die Rockmusik mit deutschen Texten machten - ohne, dass es peinlich oder aufgesetzt klang. Doch die Scherben sind mehr als nur eine Band: Sie versuchten das, was sie sangen, auch zu leben. Kurz nach der Gründung nahmen sie in einem düsteren Neuköllner Ballsaal ihre erste Single auf: "Macht kaputt, was euch kaputt macht" und "Wir streiken" waren rau, radikal und authentisch. Ihr erster Festival-Auftritt auf der Insel Fehmarn entfachte ein Fiasko. Innerhalb kürzester Zeit galten die Scherben als DIE linke Politrockband und stiegen zu Ikonen der linken Szene auf. Um unabhängig von der Industrie zu sein, gründeten sie 1971 mit der "David Volksmund Produktion" ihr eigenes Label. Nach ihren Konzerten wurden Häuser besetzt, ihre Platten standen in jeder WG. Nachdem 4 Jahre später die Band West-Berlin verlassen und auf einem verfallenen Bauernhof in Nordfriesland eine Landkommune gegründet hatte, wendeten sich die Scherben vom Polit-/Agit-Rock ab und mit der Veröffentlichung der Doppel-LP "Wenn die Nacht am tiefsten ..." erfolgte dann auch die Hinwendung zu melancholischeren Texten und ausgefeilteren musikalischen Arrangements, die auch Elemente aus Jazz-, Funk-, Folk- und Ethnorock einfließen ließen. Erst 1981 kam mit "IV" (im Volksmund die "Schwarze" genannt) ein neues Album. Die Scherben kehrten auf die Bühne zurück. Die Tour zur "Schwarzen" wurde eine große Show, ein künstlerischer Erfolg - und leider auch der Anfang vom Ende der Band. Denn von den Schulden, die sie mit dieser Tour machten, kamen sie nicht mehr runter. Das Aus konnte auch ihre neue Managerin Claudia Roth nicht verhindern. So kann man sich freuen, dass der WDR Rockpalast am 13.02.1982 das Konzert in der Hamburger Markthalle aufzeichnete. Gitarrist Marius del Mestre erinnert sich: "Man kann sagen, wir ließen die Lieder für sich sprechen. Das taten sie und sie tun es heute noch. Lange Zeit gab es dieses Konzert nur im Internet in eher mäßiger Bild- und Tonqualität zu sehen. Nun liegt es hier in technisch überarbeiteter Form vor und man hört, dass die Scherben damals eine wirklich fantastische Rock-Band waren - nicht mehr und nicht weniger." *MIG