GRIAN CHATTEN – chaos for the fly (CD, LP Vinyl)

Daß er eine äusserst interessante Stimme besitzt, die er auf charismatische Weise einzusetzen vermag, bewies er ja schon ausgiebig als Sänger der irischen Post-Punks von Fontaines D.C. auf 3 Alben. Auf seinem Solo-Debut-Album sind die musikalischen Umgebungen etwas anders geartet, es wurde auf ein unterschiedliches Intrumentarium zurückgegriffen, das aus unverzerrter Gitarre, herrlich schnurrendem Bass, Klavier und einer Fidel besteht, dazu gesellen sich bisweilen Streicherkaskaden und Bläser verschiedener Art, dezente eingesetzte Produktionstricks und zusätzlicher Backgroundgesang. Das Flair des Albums reicht von Versöhnlichkeit über Ausdruck innerer Unruhe bis zu Croonerei. "Fairlines" ist eine klasse, mit einem synkopischem Beat druckvoll nach vorne gehende Uptempo-Nummer mit Handclaps und mäandrierender Fidel, die Chatten´s Stimme ebenso die volle Entfaltung ermöglicht wie das ebenfalls verletzlich, aber auch kraftvoll wirkende "The Score", bei dem eine gezupfte Gitarre, ein toller Bass und Drumcomputerbeat als Einbettung dienen. Das Album wurde dreißig Meilen nördlich von Dublin geboren, wo sich an einer windgepeitschten Promenade inmitten vergessener Küstenstädte ein kleines, verstecktes Kasino befindet, ein Schlupfloch, an dem Billardkugeln und das Klirren von Gläsern in der Lounge-Bar vom allgegenwärtigen Surren der Spielautomaten widerhallt. Für Chatten die idealen Umgebungen, um seine Stimme und poetischen texten neu zu kontextualisieren. Von Dan Carey mitproduziert. *Partisan