KÖLSCH – now here no where (CD, LP Vinyl)

Repressed! Auf seinem vierten Album betritt der dänische Produzent Kölsch (alias Rune Reilly Kölsch) neues Terrain. Seine Trilogie mit den Jahreszahlen 1977, 1983 und 1989, die in den letzten zehn Jahren bei Kompakt erschienen war, hatte seine Fans durch eine Art akustisches Tagebuch, eine Autobiografie geführt, die die frühen Jahre des Künstlers über die Länge von drei großartig produzierten Techno-Alben nachgezeichnet hatte. Wo es nötig war, wurden Kollaborateure hinzugezogen - allen voran für die Streicher, arrangiert von Gregor Schwellenbach -, dennoch zeichnete die Musik immer auch etwas zutiefst Persönliches aus, etwas nicht Hermetisches, auf eine bestimmte Art immer auch nach Innen fokussiert. Die Alben bewiesen nicht nur, wie sehr Kölsch die von ihm gewählte äußere Form beherrscht, sondern auch seine Fähigkeit, Techno zu etwas Persönlichem und Individuellem zu machen und der eigene Geschichte durch Musik näher zu kommen. Auf “Now Here No Where” steht Kölsch nun mit beiden Beinen fest auf dem Boden der Gegenwart. Mit Blick auf sein neues Album stellt er fest: "Es ist faszinierend, über Erinnerungen und Gefühle zu schreiben, die Zeit hatten, sich zu manifestieren und zu entwickeln, aber wie nähere ich mich meinen aktuellen Emotionen?”. Eine gute Frage: Unsere Vergangenheit wird im Innersten zusammengehalten durch Geschichten, die aus Erinnerungen entstehen, aber der Moment, in dem wir uns befinden, die Neuheit des Neuen, ist schwieriger zu beschreiben; die Geschichte ist noch nicht erzählt. Für Kölsch ist “No Here Now Where” daher "ein Album über das Leben im Jahr 2020. Eine Zeit, die von Verwirrung, Desinformation und ökologischen Herausforderungen geprägt ist. Es geht dabei um die emotionale Interpretation von persönlichen und mentalen Herausforderungen, von Beobachtungen und der eigenen, individuellen Weiterentwicklung". Kölsch tut dies mit Musik, die mühelos kleine Gefühlsausbrüche mit den großen Sehnsüchten der Tanzfläche in Einklang bringt. Es ist dieser Zwischenraum, in dem sich Kölsch schon seit einiger Zeit bewegt, als weltweit gefragter und gefeierter Live Act, DJ und so unermüdlicher wie kreativer Produzent (nicht umsonst ist Kölsch der “biggest-selling-artist” bei Kompakt), doch “Now Here No Where” treibt all das noch weiter auf die Spitze: ein enormer Sog entsteht, der uns über zwölf Tracks hinweg gefangen hält wie ein perfekt ausbalancierter Trip. Der Opener "Great Escape" ist pure Eleganz, ein Track, der irgendwo zwischen Seufzer und Gebet hin und her schwankt; dann drängt "Shoulder Of Giants" ins Blickfeld, ein unterschwelliges Geklapper, eine wehende Geige, schließlich ein schillernder Riff, der in der Dunkelheit zu leuchten und zu glühen scheint. *Kompakt
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