THURSTON MOORE – the best day (CD, LP Vinyl)

Normalerweise waren Soloalben des Sonic Youth-Stammmitgliedes immer auch (zumeist dann doch kollaborierende) Ausflüge in dessen reichhaltige, musikalisch unterschiedlich gelagerte Kreativwelten zwischen Avantgarde, Improvisation, Noise oder auch zuletzt auf dem Vorgänger zusammen mit Beck Acousticsound im Songformat. Jetzt füllt er das durch den Sonic Youth-Split entstandene Vakuum mit einem Album, das bei vielen Songs näher dran ist am typischen Sonic Youth-Sound als alle Soloausflüge der ehemaligen Bandmitglieder bisher. Natürlich ohne die Trademarks von Lee Ranaldo und Kim Gordon, aber dem Schlagzeugspiel von Steve Shelley, weiterhin dem Gitarristen James Sedwards (Nought) und der Bassistin Deb Googe (My Bloody Valentine), die beide stilistisch exzellent reinpassen, vielleicht weil sie gerade den atonal zuckenden SY-Gitarren- und den walzenden Bassound verinnerlicht zu haben scheinen und im Sinne des Sonic Youth-Trademark-Sounds blendend funktionieren. Exzellent z.b. das 11-minütige, immer wieder neue Perspektiven schaffende "Forevermore" oder dem schnellen "Detonation". Moore wäre aber nicht er selbst, würde er nicht auch in seinem Rahmen etwas Abwechslungs schaffen, z.B. mit den akustischen, mit arabischen Skalen flirtenden ""Tape" und "Vocabularies" oder dem rock´n rolligen und straighten Titelsong oder das großartige, leicht melancholische Instrumental "Grace Lake", das unter früheren Umständen wohl von Kim übersungen worden wäre. Das Sonic Youth-Moment ist dennoch immer da, es schmiegt sich an, es umarmt dich, wir sind froh, dass es immer nochmal weitergeht. *Matador